Pressemeldung
Konzernergebnis 2020 der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH
Frankfurt, 25.06.2021. Die Frankfurter Stadtwerke haben im durch die Corona-Krise gekennzeichneten Ausnahmejahr 2020 ihre Leistungen der Daseinsvorsorge auf hohem Niveau bereitgestellt. Damit sind sie ihrer besonderen Verantwortung als Betreiber kritischer Infrastrukturen verlässlich nachgekommen. Denn Versorgungssicherheit ist gerade bei Energieversorgung und Mobilität ein entscheidendes Kriterium.
Business as usual für Frankfurt
Die Corona-Krise war eine zusätzliche Belastung im ohnehin herausfordernden Tagesgeschäft des Infrastrukturdienstleisters. Gleichwohl lief unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen vieles wie gewohnt: Mainova hat rund um die Uhr zuverlässig Energie und Wasser bereitgestellt – unerlässlich für das tägliche Leben und essenziell für Unternehmen, allen voran systemrelevante Einrichtungen wie Krankenhäuser, die Industrie und der Einzelhandel. Busse und Bahnen waren – mit Corona-Schutzmaßnahmen versehen – ungeachtet der rund 40 Prozent niedrigeren Fahrgastzahlen in gewohnter Taktung unterwegs. Engmaschige Kontrollen haben für Fahrgastsicherheit gesorgt. Mit der Kampagne „Gesundheit hat Vorfahrt“ leistete die VGF einen entscheidenden Beitrag zu mehr Sicherheit im ÖPNV. Einzig die Schwimmbäder standen nur eingeschränkt für Auszeiten vom Alltag zur Verfügung – das zeitweise hohe Infektionsgeschehen machte die Einschränkung des Badebetriebs über Wochen hinweg notwendig.
Frankfurt: smart, klimafreundlich, zukunftsfähig
Neben dem Tagesgeschäft befassten sich die Unternehmen mit dem Erhalt, der Ertüchtigung und vor allem dem Ausbau der Infrastruktur. Mainova konkretisierte ihre Konzepte für den Betrieb der smarten, klimafreundlichen und vielleicht schon bald klimaneutralen Stadt. Hier sind innovative Energielösungen ebenso gefragt wie eine solide, weiter ausbaufähige Infrastruktur, die dem steigenden Strombedarf durch Städtewachstum und Dekarbonisierung der Energieversorgung im Wärmesektor, im Verkehr und in der Industrie Rechnung trägt. So wird Mainova bis 2025 insgesamt eine Milliarde Euro vor allem in den Netzausbau, die sichere Versorgung und eine umweltschonende Erzeugung investieren. Im Jahr 2020 startete Mainova u.a. den weiteren Ausbau des Stromnetzes im Großraum Frankfurt in Kooperation mit den vorgelagerten Netzbetreibern. Bereits erfolgt ist 2020 der Auf- und Ausbau eines stadtweiten Funk-Datennetzes auf LoRaWAN-Basis (LoRaWAN = Long Range Wide Area Network), ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zur Smart City. Die Verkehrsdienstleister VGF und ICB sind weiter mit der Verbesserung der Mobilitätsangebote für die Kund*innen ebenso wie für das Klima befasst. Großbauvorhaben wurden realisiert, ÖPNV-Taktungen vorausschauend angepasst, und wie geplant wurde 2020 die Elektrifizierung von weiteren Buslinien angestoßen. Die Frankfurter Bäder haben das Bäderkonzept 2025 fortgeführt.
Mehr als 6.000 Stadtwerker*innen
Bei der Unternehmensgruppe Stadtwerke Frankfurt am Main haben 2020 insgesamt 6.131 Mitarbeiter*innen (2019: 5789 Mitarbeiter*innen) im Fahrdienst, in Kraftwerken, Werkstätten, auf Baustellen und natürlich an den Schreibtischen in neu organisierten Büros vor Ort oder im Homeoffice – zum Teil unter schwierigen Bedingungen – wertvolle Arbeit geleistet. „Es ist uns gelungen, systemrelevante Dienstleistungen unterbrechungsfrei zu erbringen und zugleich Mitarbeiter*innen und Kund*innen bestmöglich zu schützen. Dass in der Corona-Situation in Frankfurt vieles so gut funktionierte wie sonst auch, ist der Kompetenz und Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter*innen zu verdanken. Darauf können wir alle sehr stolz sein“, erklärt VGF Geschäftsführer und SWFH Arbeitsdirektor Thomas Wissgott. Er bewertet das Krisenmanagement rückblickend als großen Erfolg. Auch, weil die Pandemie zentrale Prozesse beschleunigt habe, allen voran die Digitalisierung der Arbeitsplätze.
Der demografische Wandel beschäftigte die Stadtwerke-Unternehmen auch 2020: Bei einem Durchschnittsalter von 46,65 Jahren (2019: 46,8Jahre) sind Personalmanagement und Fachkräfteentwicklung entscheidende Qualitätsfaktoren. Zudem laufen die Einstellungskampagnen weiter. Die Konzerngesellschaften verzeichneten im Berichtsjahr 704 Neuzugänge (2019: 505) und es wurden 99 Auszubildende unter Vertrag genommen. Die Fluktuationsquote ist mit 7,2 Prozent (2019: 6,3 Prozent) zwar niedrig, aber sie steigt – in der mobilen Gesellschaft wird berufslebenslange Betriebszugehörigkeit immer seltener. Thomas Wissgott erklärt zur aktuellen Personalsituation: „Die Corona-Krise hat aus unseren Belegschaften richtig gute Teams gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass wir gestärkt aus der Krise hervorgehen. Zum einen, weil unsere engagierten und kompetenten Mitarbeiter*innen mit den Anforderungen wachsen. Zum anderen, weil wir mit unserem sinnstiftenden Beitrag für eine moderne, attraktive Stadt, mit sicheren Arbeitsplätzen und guten Entwicklungschancen qualifizierte Fachkräfte für uns begeistern. Unser Bekenntnis zur Ausbildung behalten wir selbstverständlich bei, auf unsere jungen Nachwuchskräfte können und wollen wir nicht verzichten“, so Thomas Wissgott.
Konzernergebnis 2020
Als Gesamtumsatz der Unternehmensgruppe Stadtwerke Frankfurt am Main wurde für das Geschäftsjahr 2020 ein Betrag fast auf Vorjahresniveau in Höhe von 2.548,5 Mio. EUR (2019: 2.557,2 Mio. EUR) ausgewiesen. 239,7 Mio. Euro wurden in Erhalt, Erneuerung und Ausbau der Infrastruktur investiert (2019: 231,4 Mio. Euro). Peter Arnold, Mainova Vorstand und SWFH Geschäftsführer, kommentiert: „Zurückzuführen ist dies zum einen auf den historisch hohen Ergebnisbeitrag der Mainova in einem außergewöhnlichen Jahr. Zum anderen hat die Finanzhilfe von Bund und Land die pandemiebedingten Fehlerlöse unserer Verkehrsdienstleister bei Fahrkarten annähernd ausgeglichen.“
Die Bilanz für das Geschäftsjahr 2020 weist dennoch ein negatives Ergebnis von –187,0 Mio. Euro. (2019: 239,9 Mio. Euro) aus. Beide Zahlen erfordern eine differenzierte Sichtweise: Das Konzernergebnis der Unternehmensgruppe Stadtwerke Frankfurt am Main wird stark beeinflusst durch die direkte und indirekte Beteiligung an 37 weiteren Gesellschaften – überwiegend Energieversorgungsunternehmen und Erzeugungsgesellschaften sowie der international tätige Flughafenbetreiber Fraport AG. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben aufgrund der bekannten Reisebeschränkungen und des massiven Einbruchs beim Passagieraufkommen die Fraport stark belastet. Der Beitrag aus der Beteiligung an der Fraport, der in die SWFH Bilanz einfließt, lag 2020 bei –174,7 Mio. Euro (2019: 255,1 Mio. Euro). Hinzu kommt, dass das außergewöhnlich gute Konzernergebnis 2019 auf einem Einmaleffekt beruhte. Nach dem neuen Deutschen Rechnungslegungs-Standard 26 (DRS 26) wurde die als assoziiertes Unternehmen bilanzierte Fraport AG erstmals unter Anwendung dieser Vorschrift in den Konzernabschluss einbezogen. Aus der Erstanwendung dieser Vorschrift resultierte 2019 ein Einmalertrag in Höhe von 172,6 Mio. Euro.
Peter Arnold kommentiert: „Wir waren uns frühzeitig im Klaren darüber, dass sinkende Erlöse und deutlich niedrigere Erträge aus den Beteiligungen das Ergebnis 2020 stark beeinflussen werden. Im Gegenzug ist es uns gelungen, hochkarätige Leistungen der Daseinsvorsorge zuverlässig zu erbringen und umfassend in Erhalt und Ausbau der Infrastruktur der wachsenden Metropole Frankfurt am Main zu investieren. “
Vorrangige Ziele der Unternehmensgruppe Stadtwerke Frankfurt am Main bleiben Erhalt und Ausbau der Infrastruktur der wachsenden Metropole Frankfurt bei gleichzeitig nachhaltigem Wirtschaften, im besten Fall ohne Eigenkapitalverzehr.
Hintergrundinformationen
Den SWFH Geschäftsbericht 2021 nebst Konzern- und Einzelabschluss finden Sie unter dem Reiter Publikationen.
Fragen zum Konzernergebnis 2020
Die SWFH hat aufgrund der Pandemie beschlossen, nicht zu einer Bilanzpressekonferenz einzuladen. Die Unternehmenskommunikation steht Journalist*innen für Hintergrundfragen gerne zur Verfügung:
Alexander Löhr, Leitung Unternehmenskommunikation
Tel. 069 213-23577
kommunikation@stadtwerke-frankfurt.de
Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH
Kurt-Schumacher-Str. 8
60311 Frankfurt